Mast legen – so machen wir’s!

Zum zweiten mal haben wir bei Pauline den Mast gelegt. Da wir nun eine Methode gefunden haben, die für uns gut funktioniert (und die wir so auch in Zukunft verwenden wollen) habe ich das zur Erinnerung mal zusammengefasst.

Vielleicht hat auf der ein oder andere Anmerkungen, weil es andere (bessere?) Methoden gibt? Dann schreibt uns doch bitte einen Kommentar unter den Artikel. Auf jeden Fall läuft es nach dieser Anleitung sehr harmonisch, gefahrlos und auch mit kleiner Crew.

Der Mast wird am besten mit 3(-4) Personen gelegt. Zunächst benötigt man eine starke Leine, die die Mast trägt. Wir nehmen dazu eine lange und recht weiche Festmacherleine. In das erste Ende knoten wir einen Palstek (d=0,5m), dieser wird so um den Mast gelegt, dass er unter den Wanten und unter den Jumpstagen liegt. In die gleiche Leine wird eine weitere Schlaufe gebunden, die als Anschlagpunkt für den Mastkran dient und maximal 0,5 Meter vom Mast entfernt ist. Die Schlaufe wird hinter den Mast (also auf der Nutseite) gebracht, das freie Ende der Leine wird an den Mastfuss geführt und dort mit einer ausreichenden Zahl an Webeleinstegen unterhalb der Klampen fixiert. Das freie Ende wird dabei so abgelängt, dass die Mastschlaufe bis ca. 1 Meter unterhalb der Jumpstagen den Mast hochrutschen kann. So entsteht ein unsymmetrischer Hahnepot (also ein Dreieck aus Tauwerk mit ungleichlangen Schenkeln). Wir haben [hier] ein Foto vom Maststellen, dass die Konfiguration zeigt.

Das Achterstag wird am Heckbeschlag abgebaut und an den Mast gebunden, die Wanten und das Vorstag gelöst. Der Harken vom Mastenkran wird ca. 0,5 Meter hinter den Mast bugisert (Sicherheitsabstand für Windex & Co.) und in die Schlaufe eingeharkt. (Es hat sich tatsächlich bewährt den Harken hinter den Mast zu legen, es gibt dann keinen Stress mit den Jumpstagen und Spreizen). Nun zieht der Kran an, bis die Heißleine zum Mastfuß nahezu fest kommt. An der Stelle nochmals testen, ob die Maße des Hahnepots stimme (Mastschlaufe ca. 1 Meter unter dem Jumpstag am Mast, Heißauge ca. auf Jumpstaghöhe) und dass die Heißleine auf keinen Fall von unten gegen die Jumpstagen rutscht (ich denke, das verzeihen einem die meisten Holz-Jumpstagen nicht).

Auf dem Vor- und Achterdeck wird jeweils ein stabiler Holzbock aufgestellt, damit der Mast nach dem Kranen gleich an Deck abgelegt werden kann.

Nun kann der Mast gezogen werden, folgende Positionen haben sich bewährt: Zwei Personen an Deck, eine(r) am Kran. Es ist sinning sich von nun an besonders vorsichtig an Deck zu bewegen, da der Mast nicht mehr sicher steht und nicht unbedingt in der Decksdurchführung umherwackeln sollte. Der Kran wird nun dichter an den Mast geschwenkt (Position des Harkens: 20-30 cm hinter der Mastnut) und ganz leicht angesetzt. Wanten und Vorstag werden komplett gelöst. Die beiden Personen an Deck halten den Mast in der Nähe des Decksdurchlasses und weiter oben zur Sicherung, während der Kran langsam anzieht. Vorsichtiges Handling gewährleistet, dass weder Mast noch Decksdurchführung Kratzer abkriegen. Durch die gewählten Seillängen wird der Mast während des Kranens leicht nach vorne kippen. Dies ist bei den meisten Folkebooten hilfreich, weil er dann leichter aus dem Mastfuß kommt und die Inneneinrichtung eher vor dem Mastfuß Platzprobleme verursacht, als dahinter.

Wenn der Mastfuß an Deck zu sehen ist, führt eine Person ihn in Richtung Vorschiff, während die andere (größere) Person in Richtung Achterdeck geht. Der Mast wird nun gedreht, dafür wird das Masttop nach achtern geschwenkt (der Mast hatte ja während des Kranens Vorfall). Nun liegt die Nut oben, das Masttop zeigt nach achtern. Der Kran kann langsam abgefiert werden. (Ja, die Mastnut liegt währenddessen oben. Vorteil: Sie wird nicht beschädigt, da der Mast nicht versehentlich auf die Nut gelegt werden kann.) Irgendwann erreicht die Person auf dem Achterdeck den Mast im oberen Drittel und kann ihn auf dem Bock ablegen. Der Kran wird abgeschlagen. Der Mast sollte bei einem etwaigen Weitertransport auf See mit Leinen gesichert werden.

mastlegenDer Mast ist zum Transport auf dem Boot gelagert: Wir haben uns eine Maststütze für achtern gebaut, die genau auf das Achterdeck passt und nicht verrutschen oder umkippen kann. Schaumstoff oder alte Handtücher schützen den Mast an den Auflagepunkten vor dem Verkratzen. Anfänger bauen die Windex vor dem Transport ab, Profis machen das erst ganz zum Schluss…

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